Kleinkunstbühne ist sauer VERANSTALTER MACHEN SICH UNNÖTIG KONKURRENZ

WW. Stinksauer ist die Kleinkunstbühne Mons Tabor e.V. über die mangelnde Veranstaltungskoordinierung in der Region. Seit nunmehr 13 Jahren lädt sie gemeinsam mit der Stadt Wirges zum „Festival of Folk & Fools“ ein – immer am gleich Termin, dem dritten Samstag im November. Unstrittig ist dies ein absolutes Westerwälder Kulturhighlight – zumindest für Fans von Kabarett, Folkmusik, A-Cappella und Comedy. Bereits in den letzten Jahren hatten die Organisatoren dieses größten Festivals seiner Art in Rheinland-Pfalz kritisiert, dass dieser Termin immer von mehreren Veranstaltern in der Region für Kleinkunstveranstaltungen ausgewählt wird – bisher jedoch ohne Erfolg.

Auch beim diesjährigen Folk & Fools – Festival am Samstag, 22.11. im Bürgerhaus Wirges finden wieder größere Konkurrenzveranstaltungen für die gleiche Zielgruppe von Kulturinteressierten in der Region statt: so kommt etwa die „Distel“ nach Montabaur und die „Springmaus“ zum Lasterbacher-Kulturverein in den oberen Kreisteil. Dazu kommen aufwendige Kleinkunstveranstaltungen in Altenkirchen und Bad Ems. Zudem warten weitere kleinere „Events“ in kleineren Orten auf Besucher.

Diese unnötige Konkurrenz sei für alle schädlich und zudem vollkommen überflüssig, meinte dazu Uli Schmidt (Horbach) als Vorsitzender der Kleinkunstbühne Mons Tabor. Da das Folk & Fools immer sehr gut besucht sei – im letzen Jahr trotz namhafter Konkurrenz von fast 600 Leuten – hätten wohl auch andere diesen Termin gewählt. „Solange unsere Eintrittskarten gut weggehen, kann uns das ja eigentlich egal sein“, so Schmidt. Der Name ziehe immer mehr und schließlich werde beim Folk & Fools für weniger Geld dreimal mehr Kultur geboten. Wenn jedoch die Stadt Montabaur zum wiederholten Mal in fast fußläufiger Entfernung mit einer Veranstaltung die gleiche Zielgruppe anspreche, sei dies nicht nachvollziehbar. Wegen dem Kleinkunst-Festival im benachbarten Wirges mit einem sehr attraktiven Programm kämen mindestens 100 Besucher weniger zur „Distel“ nach Montabaur. Auf dieses Geld verzichte die Stadt, obwohl sie haushaltsrechtlich gezwungen sei, ihre Einnahmen zu optimieren.

Bedauert wurde auch, dass der Kreis bisher alle Bestrebungen abgelehnt habe, die Kulturveranstaltungen im Westerwald besser zu koordinieren. Dies führe dazu, dass - wie am 22.11. – überall was geboten werde und die Region dann wieder für Wochen „kleinkunstfreie Zone“ sei.