Der zweite Lockdown ist da. Für viele im Kulturbereich ist das eine Schreckensmeldung. Dies gilt auch für die Kleinkunstbühne Mons Tabor. War man gerade dabei sich vom ersten Stillstand seit dem Frühjahr zu erholen, heißt es jetzt wieder: alles herunterfahren, nix geht mehr! Doch nach nunmehr fast 35 Jahren wollen die Kulturschaffenden auch diese bedrohliche Situation überstehen und nach Corona weitermachen – wann auch immer das sein wird. Hoffentlich schon Anfang Dezember!
Kann in dieser schwierigen Pandemiephase kulturell überhaupt sinnvoll geplant werden oder kommt das Kulturangebot für lange Zeit unter die Räder? Diese Frage stellte sich vor wenigen Wochen auch die Kleinkunstbühne Mons Tabor gemeinsam mit der Stadt Montabaur und kam zu dem Ergebnis: es geht und kann in Verbindung mit hohen Hygienestandarts, guter Lüftung und stark reduzierten Plätzen verantwortet werden. Eine erste „Corona-Test-Kulturveranstaltung“ in der Stadthalle Montabaur Ende Oktober mit einem Konzert der Irish-Folker von „Cara“ lief erfolgreich und ohne erkennbare Probleme.
Alle Beteiligten waren hoffnungsvoll und motiviert. Doch kaum waren Lautsprecherboxen und Mikros im Saal abgebaut, folgte der Lockdown für die gesamte Kultur! Wie geht es nun weiter bzw. wer macht danach überhaupt noch etwas?
Wir danken dem Fotografen Klaus Manns (https://klausmanns.rocks) für seine gelungenen Fotos - mehr davon finden Sie in unserer Fotogalerie.
Vielseitiges Kulturangebot auch für die heimische Wirtschaft wichtig
Klar ist: die Pandemie ist gefährlich und die kontakteinschränkenden Maßnahmen sind befristet notwendig. Aber wenn jetzt nochmal ein kultureller Stillstand für 8 Monate folgt, geht vieles in der Region dauerhaft kaputt. Dann geht es in vielen Bereichen danach um mühevolle Aufbauarbeit und das Entwickeln neuer Formate und Projekte. Dabei hatte sich im Westerwald in den vergangenen 25 Jahren ein buntes und vielseitiges Kulturangebot entwickelt. Auch mit Chancen für die heimische Wirtschaft, die dem weichen Standortfaktor Kultur immer mehr Beachtung geschenkt hat.
Diese kulturelle Vielseitigkeit war auch Schwerpunktthema der Jahreshautpversammlung, zu der die Kleinkunstbühne Mons Tabor in die Stadthalle der Kreisstadt eingeladen hatte. Dabei wurde gefragt: „Wie kann die Diversität im Westerwälder Kulturangebot nach Corona erhalten werden?“ Alle waren sich einig, dass eine Wiederbelebung der Kunst- und Kulturszene nur dauerhaft gelingen kann, wenn Kommunen, Wirtschaft (als Sponsor) und Kulturschaffende mit Unterstützung von Bund und Land in eine Richtung ziehen!
Kleinkunstvorstand erfreut über neue Bühnentechnik
Weitgehend wiedergewählt wurde der bisherige Vorstand. Ihm gehört weiterhin seit Gründung 1988 als Vorsitzender Uli Schmidt (Horbach) an. Zweiter Vorsitzender bleibt Torsten Schmitz (Ransbach-Baumbach) und Kassierer ist wie bisher Carsten Frenzel (Westerburg). Als Schriftführerin ist Rita Stahl (Montabaur) ausgeschieden, da sie mit Anne Linde (Vallendar) die Kasse prüft. Unterstützt wird der geschäftsführende Vorstand von sieben Beisitzern: Volker Kram, Christa Graf, Marie Luise Gäffgen, Klemens Hübinger und Dieter Lehmann (alle Montabaur) sowie Kamilla Vuong (Hardt bei Bad Marienberg) und Rolf Bösebeck-Marx (Freilingen).
Viele Freude bereitete allen Aktiven der Bühne die abschließende Vorführung der bereits im Saal der Stadthalle für das Konzert am folgenden Tag aufgebauten neuen Licht- und Tonanlage. „Der Sound ist super“ war die einhellige Meinung der Kulturaktivisten. Es war die größte Investition in der Geschichte der Kleinkunstbühne Mons Tabor, die mit spürbarer Unterstützung von Bund und Land sowie der NASPA und vielen Kulturfans in der Region möglich wurde. Formate wie die Weltmusikreihe „Musik in alten Dorfkirchen“ sollen dadurch künftig noch attraktiver werden.
Das folgende Foto zeigt uns bei der Abholung der neuen Technik in Limburg im Musikhaus Sandner, wo wir sehr gut beraten wurden: