IHK-Studie stellt fest:

KULTUR IST WICHTIGER SCHRITTMACHER DER WIRTSCHAFT

WW. In den zurückliegenden 10 Jahren wurde das Kulturangebot im Westerwald quantitativ aber auch qualitativ verbessert. Ohne diese positive Entwicklung wären zwischen Lahn und Sieg bei wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen wesentlich mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, wäre das Klima für neue Unternehmensgründungen noch weitaus schlechter! Dies stellt der Vorsitzende der Kleinkunstbühne Mons Tabor e.V., Uli Schmidt (Horbach), nach Vorstellung einer IHK-Studie „Partnerschaft Kultur und Wirtschaft“ fest.

„Kultur und kulturelles Engagement in den Regionen und für die Regionen wird immer mehr zum Schrittmacher der Standortpolitik“, so ist in der vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) jetzt vorgelegten Studie zu lesen. Auf den wichtigen Zusammenhang von wirtschaftlicher Entwicklung im Westerwald und dem Angebot von Kunst und Kultur in der Region hat Schmidt als Chef der Kleinkunstbühne und wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion seit über 10 Jahren hingewiesen. Nun hat er für seine Argumentation sozusagen den „Segen“ der Wirtschaft erhalten.

Für die Untersuchung wurden Ergebnisse aus den regionalen Industrie- und Handelskammern (IHKs) ausgewertet. Die Studie verdeutlicht, dass Kulturförderung einen immer größeren Stellenwert bei Unternehmen sowie unternehmerischen Organisationen erhält. Und: Die IHKs setzen sich in verstärktem Maße als Vermittler zwischen den Kulturträgern, Kulturschaffenden und den Unternehmen der Gewerblichen Wirtschaft ein. Dass dies auch im Westerwald möglich sein kann, signalisierte Geschäftsführer Richard Hover von der IHK-Bezirksstelle in Montabaur in einem Gespräch mit Schmidt. Daneben hat dieser auch Landrat Weinert gebeten, das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Kreiswirtschaftsausschusses zu nehmen.

Nach Feststellung der Industrie- und Handelskammern werden die Dialoge zwischen Wirtschaft und Kultur inzwischen immer häufiger und intensiver geführt. Unternehmen leisten heute als Kultursponsoren und Mäzene einen nicht mehr wegzudenkenden Beitrag zur kulturellen Vielfalt in Deutschland und auch im Westerwald.

Für 90 Prozent der Unternehmen, die sich bisher fördernd engagierten, sind kulturelle Anliegen inzwischen bewusster Bestandteil ihrer Unternehmenspolitik; sie werden als gewinnbringende Investition für Unternehmensimage und Unternehmensidentität genutzt.

Die IHKs forcieren laut Studie ihr Engagement für die Kulturarbeit in den Regionen aus gutem Grund: Arbeitsplatz- und Standortwechsel werden zunehmend auch unter dem Blickwinkel getroffen, welche kulturellen Angebote vor Ort anzutreffen sind und welche Möglichkeiten der Entfaltung eine aktive und passive Kulturteilnahme in einer Stadt oder einer Region bietet. Auch für die Tourismuspolitik wird der Ausbau der Kulturszene in den Regionen zu einem zentralen Anliegen. Entsprechende Initiativen der Zusammenarbeit sind in Rheinland-Pfalz und auch im Westerwald bereits angelaufen.

Für die Kleinkunstbühne Mons Tabor, die mit bekannten Veranstaltungen wie „Musik in alten Dorfkirchen“, dem „Festival of Folk & Fools“ und der „Westerwälder Kabarettnacht“ den Standortfaktor Kultur im Kreis bereits seit vielen Jahren stärkt, sind die wirtschaftlichen Potenziale der heimischen Kulturpolitik bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Die Kulturaktivisten hoffen darauf, mit Hilfe der regionalen Wirtschaft, den Kommunen und vielen Kulturorganisationen den Prozess der Kulturförderung auch in Zukunft konstruktiv mitgestalten zu können. Durch Vorträge, Fachdiskussionen oder offene Gesprächskreise zwischen Kultur und Wirtschaft soll dies erreicht werden.

Der DIHK konstatiert in seiner Studie nach wie vor einen durchaus harten Konkurrenzkampf unter den Wirtschaftsstandorten in Deutschland. In diesem Konkurrenzkampf erhielten die weichen infrastrukturellen Faktoren Kunst und Kultur eine immer stärkere Ausprägung.

Die IHK-Kulturstudie kann für 7,- € unter Fax. 0228/4224593 beim DIHK bestellt oder kostenlos bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! als pdf-Datei angefordert werden.